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Was ist beim Freizeitsattel anders

Ein Freizeitreiter ist in der Regel nicht auf eine bestimmte Disziplin beim Reiten festgelegt. Er ist ein „Vielseitigkeitsreiter“ in seiner positivsten Interpretation. Freizeitreiter gymnastizieren ihre Pferde bei der Dressurarbeit im Viereck, fördern die Rittigkeit eventuell bei der Springgymnastik und gehen mit ihren Pferden ins Gelände. Es geht um vertrauensvolle Zusammenarbeit mit viel Spaß und nicht um sportliche Höchstleistungen und Druck. Meist ist es nicht das klassische deutsche Sportpferd, welches hier zum Einsatz kommt, sondern es sind Pferde wie Tinker, Haflinger, Araber, Spanier, Friesen u.ä. Diese Pferderassen haben eher kurze Rücken, oft mehr Rückenschwung, breitere Rücken oder eine schwierige Sattellage.

Der Reiter benötigt einen Sattel der für die Dressurarbeit geeignet ist, in dem er aber auch bei längeren Geländeritten bequem und sicher sitzen und in dem er mit kürzeren Bügeln kleinere Sprünge überwinden kann. Für das Pferd muss der Sattel eine Auflagefläche bieten, die ihm all diese Arbeit ermöglicht und auch bei einem längeren Ritt, z.B. Wanderritt nicht zu Ermüdungserscheinungen der Rückenmuskulatur führt. Beim klassischen Sattel bestimmt die Disziplin die benötigen Attribute, z.B.  der Vorschnitt des Sattelblattes für optimalen Springsitz mit kurzen Bügeln und gutem Halt beim Springen durch Knie-und Wadenpauschen oder ein sehr tiefer Sitz für die Dressurarbeit mit einem langen und geraden Sattelblatt für ein ruhiges Bein. Der Freizeitreiter hingegen benötigt einen Sattel der ihm all dies gleichzeitig ermöglicht ohne zu sehr zu spezialisieren.

Unter dem Begriff Vielseitigkeitssattel oder Geländesattel finden wir dann Modelle die nicht so speziell geformt sind, aber dennoch eine bestimmte Bügellänge (also Beinwinkelung) vorgeben. Damit sitzt der Reiter zwar im Schwerpunkt, wird aber vom Sattel oftmals in den Stuhl-oder Spaltsitz gesetzt, wenn er die Bügellänge variiert. Die Sattelkissen für den Sportsattel sind gerade und flach und passen daher gut auf große Pferde mit geraden, langen, gut bemuskelten Rücken. Für kurze Rücken mit viel Rückenschwung sind sie oft schwer anpassbar und durch die häufig verwendeten Keilkissen verursachen die Sportsättel bei solchen Pferden fast immer Atrophien.

Der ideale Freizeitsattel weist deshalb folgende Merkmale auf

  • Die Kissen bieten eine breite Auflagefläche mit einer entsprechenden Wirbelsäulen- und Widerristfreiheit und sind immer wieder anpassbar.
  • Der Sitz ist extra weich und hat ggf. eine Venuslösung oder Sitzbeinhöckerentlastung und ist so geformt, dass er dem Reiter einen sicheren und bequemen Sitz bei allen Disziplinen ermöglicht.
  • Die Bügellänge kann verändert werden, ohne das feststehende Pauschen hierbei das Reiterbein behindern.

Eine gute Beratung zu kaum geglaubten Lösungen führen, so können Sättel im spanischen Stil mit breitem Blatt, vorderer und/oder hinterer Galerie und den spezifischen iberischen Naht- und Nietenmustern gefertigt werden. Es können aber auch Sättel im Westernstil gefertigt werden, ohne auf die traditionellen Merkmale wie Horn und die speziell geformte Sitzschale, die Gurtung und Fender verzichten zu müssen. Und das ohne das übliche Sattelgewicht von ca. 20 Kilogramm, sondern mit nur 8 Kilogramm Gewicht.

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